Modul A

Materialität und Semantik der Schrift

Indem sie regelmässig zugleich phonetische Substanz wie auch bedeutungstragende Spracheinheiten (z.B. Wörter) repräsentieren, weisen komplexe Schriftsysteme wie die ägyptischen, chinesischen oder das luwische eine eigentümliche Plastizität und semiotische Dichte auf, welche durch die visuellen Formen der Schriftzeichen noch gesteigert wird. Auch wenn ikonische Aspekte von Schriftbenutzern bewusst hervorgehoben werden – etwa im virtuos-spielerischen Schriftgebrauch – bleiben diese jedoch wesentlich an Sprache gebunden. Das Spannungsverhältnis zwischen Lesbarkeit und Repräsentationen von Sprache, die Steigerung oder Reduktion von Lesbarkeit entlang verschiedenen Ikonizitätsgraden stehen im Fokus des Moduls. Eine eingehende Untersuchung von Spielarten und Modi der Schriftzeichen-motivation, etwa im Falle ihrer schriftsystemimmanenten, sekundären Re-motivierung, kann hierbei nur durch einen dynamischen Ansatz geleist werden. In der Zusammenarbeit mit dem eikones-Modul „Enthüllen und Verbergen“ soll ein weiterer Akzent auf die Materialität und (Un-)sichtbarkeit von Schrift gesetzt werden