Reinhard Wendler

Nach vielen Jahren eigener, hauptsächlich zeichnender Beschäftigung mit Bildern ist die Kunstgeschichte aus dem Munde Robert Kudielkas eines Tages wie ein alter Bekannter in mein Leben getreten. Daraufhin habe ich mein Studium bei Klaus Krüger aufgenommen und bei Horst Bredekamp beendet. Im Jahre 2004 kamen die Modelle hinzu, denen ich mich nähern lernte im Projekt „Aufklärung des Modellbegriffs“ mit Bernd Mahr am Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik, später im Projekt „Modelle als Akteure“ mit Bernd Mahr und Eberhard Knobloch an der TU Berlin. Unausweichlich stellt mir nun meine intellektuelle Biographie die Frage, zu welchen Leistungen Bilder und Modelle imstande sind, sobald sie in einem Gefüge zusammentreten. An Bildern wie Modellen war mir stets ihre Offenheit sympathisch, in der sich die Verantwortung des Betrachters für seine visuellen Sinnstiftungen manifestierte und die zugleich die Fähigkeit zur Animierung (Hogrebe) erforderte, das Vermögen also, mit bloßem Auge ein Bild zu schaffen.